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dung, auf die drei Gräber der drey ersten Kurfürsten von Brandenburg aus der jetzt regierenden Hohenzollerischen Linie, des Kurf. Friedrich I. und II. und Alberts Achilles. Es liegen drey simple Steine ohne Aufschrift darauf.

Nachdem wir alles besehen, und unserm gefälligen Herrn Wegweiser gedankt hatten, führte er uns noch in den sogenannten Heilsbrunnen, von dem das Kloster den Namen hat. Er ist mit einer steinernen Umfassung umgeben worden. Man geht einige Stufen hinunter. Ich trank von dem Wasser, und fand wenigstens im Geschmacke keine Spur von mineralischem Gehalte. Es war ein reines und sehr kühles Wasser, welches an diesem heissen Nachmittage uns wirklich sehr heilsam war.

Wir fuhren weiter, und kamen Abends spät nach Thorschluß vor Nürnberg. Wir wurden aber gegen Bezahlung von 45 Kreuzern eingelassen. Ich führe diesen kleinen Umstand an, weil an vielen Orten die unfreundliche Gewohnheit ist, nach Thorschluß einen Fremden schlechterdings nicht einzulassen. Wenn zur Sicherheit der Stadt eine solche Vorsicht auf irgend eine Art nöthig ist, so muß diese Rücksicht freilich allen andern vorgehen; sonst ist es wirklich menschenfeindlich, einen Reisenden, wenn er sich auch nur einige Minuten verspätet hätte, nicht aufnehmen zu wollen. Eine solche seltsame Anordnung kann keine andere Ursache

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