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Zeug, was die Garnison braucht, hier gewebt und gefärbt. Eigentliche Manufakturen und Fabriken sind hier nicht. Sie sind in den Landstädten 'Creilsheim, Roth, Schwobach, Mark-Steft' und anderen. Doch ist in Anspach eine 1710 errichtete unächte Porcellainfabrik, die gute Waare macht.

Es ist in Anspach eine Buchdruckerey, die 'Messererische'. In dieser kommt wöchentlich ein 'Intelligenzblatt' heraus. Ferner ist daselbst eine Buchhandlung die 'Haueisensche'. In derselben erscheint jährlich der: 'Hochfürstl. Brandenburgische Onolzbachische und Kulmbachische genealogische Kalender', und ein 'Adreßbuch', worinn man die 'Landeskollegien' beider Fürstenthümer, und noch andere nützliche Sachen findet. Z. B. eine sogenannte 'Fränkische Getraid-Resolvirung', oder eine Vergleichung der sehr verschiedenen Maaße. Ich habe darinn gefunden, daß man in Anspach einen Unterschied unter 'rauher' und 'glatter' Frucht (oder Getraide) macht. Zu 'rauher' Frucht wird, wie ich auf Erkundigungen erfahren habe, Gerste, Haber und Dinkel gerechnet. Rauhe Frucht wird der glatten entgegengesetzt, in so fern sie noch unausgehülset ist. Wenn die Gerste geschroten ist, gehört sie nicht mehr zu rauhen Frucht, so wie auch nicht der Dinkel, der, wenn er gegerbt ist, Kern heißet. Das gewöhnliche Getraidemaaß heißt Simra; dieß ist bey der rauhen Frucht noch

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